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Sinopsis
Dieser Podcast dokumentiert Prosa und Lyrik der vergangenen 15 Jahre aus der Feder von Hertz & Schmertz - blutig und harmlos, brutal und liebevoll, sinnlos und nachdenklich, plakativ und unscheinbar. Für dieses Projekt konnten die Vorleserin Kristine und der Sprecher Tim gewonnen werden ebenso wie der Musiker Jan, der bezaubernd schräge Töne beigesteuert hat. Das Coverbild stammt von YariK (via aboutpixel.de). Hertz & Schmertz danken für die Aufmerksamkeit. Anfragen finden ihren Weg über info@krimikiste.com
Episodios
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Raben sitzen auf einem Dach
20/07/2009Raben sitzen auf einem Dach/Auf einem Haus/In dem ich hier sitze/Und hier alleine bin mit meinen Gedanken [...]
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Vampir im Wald
18/07/2009Wer traut sich in den Wald zu gehn/Mit roter Mütz und Schal/Wer traut sich in den Wald zu gehn/Mit einem angespitzten Pfahl [...]
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Gefangen / Wasserfallschwimmerin
20/12/2008Alle meine Fenster brennen Und glutrote Schwalben Singen auf meinen Schuhen Das Ave Maria Vergeht in meinem Mittagessen Am Ende ist Hinter den ehemaligen Fenstern Nur Schwärze und Am Boden liegt Unsere Asche
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Wasser und Rache
09/10/2008Er sagte, da sei kein Fluss mehr in unserer Stadt. Und ich wiederholte es. Sagte ihm, ja, das Wasser sei heutzutage knapp. (...)
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Bisamratten
07/10/2008Ich sah ihm zu, beim Aufhängen der Bisamratten. Es war unser letzter Herbst, denn ich liebte ihn nicht mehr. (...)
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Vergletschern
27/06/2008Sie hieß Meine Liebe, und ihr Atem stank nach Lebertran, und als ich ihre Scham berührte – nur mit der Zungenspitze - dachte ich, es sei Winter, denn sie schmeckte wie das Eis, das morgens in den Gräsern der Wiese erstarrt. Meine Liebe war groß und stark, ja, wirklich, ihr Gemüt war eine Blumenwiese, in die ich meine Wurzeln hineinsprießen ließ, doch ich tat dies nur im Winter. (...)
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Liebe mich
26/06/2008Die Falte meines Popos und die samtige Haut drücken an den rauen Untergrund. Ich sitze auf seiner Hand und er ist Schmied. Seine Haut ist ledern und faltig, und ich sitze mit gefalteten Beinen auf seiner linken Hand. Er isst ein duftendes Wurstbrot. Wenn er abbeißt, sehe ich hinein in seinen Rachen, die Krümel des Brotes verkleben den Gaumen und Spuckefäden glänzen im matten Licht. (...)
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Wasser
25/06/2008Du hast dir eine Wasserläuferin gekauft. Ich habe dich letzte Woche im Supermarkt um die Ecke gesehen, da hast du sie gekauft. Für einen Blick und einen Kuss. Sie anstatt meiner wird dich über das Wasser führen. Ich weiß, ich bin verloren, eine arbeitslose Wasserläuferin, manchmal torkelnd, doch immer an der Oberfläche. (...)
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Küche
24/06/2008Am Tag. Er rinnt in meine Tasse. Schwarz, ja, schwarzer Kaffee, der Tisch ist gedeckt, gestern haben wir es auf dem Tisch gemacht. Deine Kratzspuren im Gesicht sind die Beweise. Belege der Nacht, die so schwarz war wie Kaffee. Im Zimmer hängt ein Duft von Geschlechtsverkehr und ich kraule deinen Nacken im Takt der Uhr. (...)
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Nachlass
23/06/2008Ich finde Sperma in meinem Bauchnabel. Ich hoffe, meine Mutter findet es nicht. Es hat dort überwintert, seit einem der letzten Dezember. Der Junge hatte damals gesagt, man wolle ihn bald zum Sänger kastrieren. Er sagte, er wolle es in zehn Jahren wieder abholen. Dann würde er mir damit ein Kind zeugen. Mittlerweile habe ich mich mit dem Sperma in meinem Bauchnabel angefreundet. Es kann reden und wir sprechen viel über Politik. Nun, zum Ende des 1000-Jährigen Reiches, bin ich alt geworden, von einem Tag auf den anderen. Mein Bauch ist seit gestern sehr faltig geworden und das Sperma ist unter einer Falte erstickt. Ich habe es nicht schreien gehört, das tut mir leid. Heute Morgen habe ich es nun in ein altes Marmeladeglas gefüllt und neben der Tanne im Garten begraben.
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Sahne und Milch
20/06/2008Manchmal sangen mir die Spatzen auf den Dächern Lobeshymnen, sagten mir, ich müsse sterben. (...)
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Boot
19/06/2008Sie sitzt da vor der französischen Küste und kann da nicht weg. Ich hab zu ihr gesagt, sie solle ihre Beine heben. Aber Erika hat ja gar keine Beine. Sie wird da auf ewig sitzen, vielleicht nimmt das Meer sie mit, weil es Mitleid hat. Sie kann kein Fußball spielen, denn jemand hat ihr die Beine gestohlen, vorher abgeschnitten, als sie gerade schlief. Ihre Arme halten sie aufrecht, dort, im kalten Sand am Meer. Sie ist Erika, die Erika ohne Beine.